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Die Berufliche Schule Münsingen

 

 

Das Bildungsangebot der Beruflichen Schule Münsingen ist sehr umfassend und vielfältig gemessen an ihrer Größe. Zurzeit besuchen ca. 300 Vollzeitschüler und ca. 250 Teilzeitschüler aus dem näheren und weiteren Umkreis von Münsingen die Schule. Da Münsingen sich als Mittelzentrum der Schwäbischen Alb versteht und die Region weitgehend ländlich geprägt ist, bleibt es nicht aus, dass viele Schüler lange Fahrzeiten täglich in Kauf nehmen.

 

Auch die Auszubildenden im Beruf Pferdewirt kommen aus ganz Baden-Württemberg, werden allerdings im Block unterrichtet und können für die Dauer ihrer Unterrichtswochen durch die Vermittlung der Schule in Privatwohnungen oder Gaststätten günstig untergebracht werden.

 

An der Schule unterrichten ca. 45 Lehrer, die in allen denkbaren gewerblichen und allgemeinbildenden Fächern fit und flexibel sein müssen. Insgesamt werden 6 Profilbereiche angeboten: Metalltechnik, Agrarwirtschaft, Gesundheit und Soziales, Kaufmännisch, Ernährung und Hauswirtschaft und Altenpflege. Alle Profile stehen in 1-jährigen, 2-jährigen oder 3-jährigen Ausprägungen zur Verfügung und vermitteln den Schülern entweder die Schulabschlüsse „Hauptschulabschluss, Mittlere Reife und Fachhochschulreife“ oder führen unmittelbar zu einem staatlich anerkannten Berufsabschluss wie z.B. Pferdewirt, Industriemechaniker, Landwirt oder Altenpfleger.

Das Leitbild der Schule beschreibt u.a. die Werte und Grundhaltungen, die die Schüler erleben und erlernen sollen: Leistungsbereitschaft, Selbständigkeit, Kritikfähigkeit, Eigenverantwortung, Fairness, Teamfähigkeit, respektvoller Umgang und Disziplin. Natürlich handelt es sich dabei um erstrebenswerte Ziele, die von vielen Schülern erst beim Einstieg in das Berufsleben tatsächlich geschätzt und umgesetzt werden müssen.

Wie bereits oben erwähnt, handelt es sich bei den Klassen, die zum Berufsabschluss Pferdewirt führen, um eine Besonderheit.

Münsingen beherbergt die Landesfachklasse für Pferdewirte, was bedeutet, dass alle Auszubildenden (derzeit ca.120) aus ganz Baden-Württemberg in diesem Beruf nur an der Schule in Münsingen unterrichtet werden. Es sind in jedem Ausbildungsjahr immer 2 Parallelklassen eingerichtet, die in einem ausgeklügelten Rhythmus über das Schuljahr verteilt in Wochenblöcken unterrichtet werden. Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre, kann aber auf Grund von Abitur oder einer bereits abgeschlossenen Berufsausbildung auf zwei Jahre verkürzt werden. Sie erfolgt außerdem im dualen System, d.h. die Schule vermittelt die theoretischen Kenntnisse und Fertigkeiten für den Beruf und der Betrieb legt den Schwerpunkt auf die praktische Ausbildung. Dies erfordert eine gute Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen den Betrieben und der Schule. Für die übergeordnete Koordination ist als zuständige Stelle das Regierungspräsidium Karlsruhe zuständig. Die Berufliche Schule Münsingen bietet den Vorteil, viele praktische Inhalte mit den theoretischen Kenntnissen  vermitteln zu können, da das Haupt-und Landgestüt Marbach in unmittelbarer Nähe zur Schule liegt und dafür die besten Voraussetzungen schafft.

Die Ausbildung ist in fünf Fachrichtungen möglich: 

  • Pferdehaltung und Service
  • Pferdezucht
  • Klassische Reitausbildung
  • Pferderennen, Einsatzgebiet Rennreiten
    Pferderennen, Einsatzgebiet Trabrennfahren
  • Spezialreitweise, Einsatzgebiet Westernreiten
    Spezialreitweise, Einsatzgebiet Gangreiten

 

Die Auszubildenden machen am Ende des 2. Ausbildungsjahres eine Zwischenprüfung, um den Stand der Ausbildung festzustellen und am Ende des 3. Ausbildungsjahres legen sie eine schriftliche und praktische Prüfung ab und erlangen damit das Berufsziel Pferdewirt. Im Allgemeinen findet danach eine feierliche Urkundenüberreichung statt, zu der alle an der Ausbildung Beteiligten offiziell eingeladen werden. Den frischgebackenen Pferdewirte stehen nun alle Türen offen, z.B. als Angestellte in privaten Zucht-oder Reitställen, zur Bewirtschaftung eines eigenen Betriebs, zum Studium oder zu Tätigkeiten in verwandten Bereichen wie Fachhandel, Fachpresse etc.

Die Grundlagen zu diesen vielfältigen Tätigkeitsfeldern werden auch in der Schule gelegt durch den fundierten und gründlichen Unterricht in Lernfeldern.

Im 1. Ausbildungsjahr werden die folgenden Themen in Lernfeldern unterrichtet:

  • Betriebliche Zusammenhänge erkunden und darstellen
  • Pferde pflegen und versorgen
  • Futtermittel für Pferde auswählen
  • Pferde beschreiben und entsprechend der Nutzung auswählen
  • Pferde bewegen.

Im 2. Ausbildungsjahr beschäftigen sich die Auszubildenden mit den Themen:

  • Pferde züchten
  • Futterrationen verdauungsphysiologisch gestalten
  • Grünland für Pferde bewirtschaften
  • Haltungsformen und –systeme gestalten
  • Pferde für spezielle Disziplinen trainieren und ausbilden.

Das 3. Ausbildungsjahr vermittelt die Themen:

  • spezielle Futterrationen gestalten
  • an zuchtorganisatorischen Maßnahmen teilnehmen
  • Infektionskrankheiten feststellen und kranke Tiere betreuen
  • Pferdesportler ausbilden
  • Dienstleistungen und Produkte vermarkten.

 

Der Fächerkanon umfasst aber nicht nur die Berufsfachliche Kompetenz, sondern darüber hinaus auch noch die Fächer: Projektkompetenz, Wirtschaftskompetenz, Englisch, Computeranwendungen, Sport, Gemeinschaftskunde, Deutsch, Religion und bietet auf freiwilliger Basis den Erwerb von beruflichen Zusatzqualifikationen, wie z.B. das KMK-Zertifikat „Englisch“ an.

 

 

Unsere Gäste und Partner konnten einen sehr detaillierten Einblick gewinnen in das deutsche System der dualen Ausbildung und in die Inhalte der Ausbildung zum Pferdewirt. Sie können nun gut vergleichen mit ihren eigenen Schulen, Ausbildungsinhalten und Ausbildungsformen und feststellen, dass die duale Ausbildung sehr fundiert und professionell zum Berufsziel Pferdewirt führt. Gemeinsam mit allen Auszubildenden aus den Partnerländern haben die Schüler jedoch nicht nur  die Liebe zum Pferd sondern auch das Geschick und Verständnis im Umgang mit Pferden. Außerdem brauchen sie eine gewisse sportliche Begabung, eine gute körperliche Belastbarkeit und Ausdauer.


Stand: 29. April 2011

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