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Deutschland

 

[audio:http://www.horsebreeding-partnership.eu/wp-content/files/hymne_germany.mp3|titles=Nationalhymne Deutschland]Nationalhymne Deutschland

 

Besuch in Deutschland vom 12.04.2011 – 16.04.2011

Der fünfte und letzte Besuch führte die angehenden Pferdewirte aus Slowenien, Frankreich, Tschechien und Deutschland vom 12. – 16. April 2011 nach Deutschland.

Unser letztes Treffen zur Beschäftigung mit einer vom Aussterben bedrohten, landestypischen Pferderasse fand  an der Beruflichen Schule Münsingen, im Haupt-und Landgestüt Marbach und in Baiersbronn und  St. Märgen im Schwarzwald statt.  Das „Schwarzwälder Kaltblut“ wurde in Theorie und Praxis eingehend unter die Lupe genommen.

Im Mittelpunkt des Besuchs in Münsingen stand das „Schwarzwälder Kaltbluts“. Zusammen mit dem Haupt- und Landgestüt Marbach und dem Pferdezuchtverband Baden-Württemberg gelang es, ein überaus informatives und abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. Zunächst waren Schüler und Schülerinnen der Beruflichen Schule Münsingen an der Reihe. Sie stellen  ihre Schule allgemein und insbesondere das vielfältigen Bildungsangebot vor. Natürlich erläuterten sie auch die schulische Ausbildung zum Pferdewirt in Deutschland detailliert. Dabei standen die berufsfachlichen Unterrichtsthemen in den Lernfeldern und der Bezug zur Fachpraxis im Vordergrund. Die räumliche Nähe zum Haupt- und Landgestüt Marbach ermöglicht optimale Verknüpfungen von Theorie und Praxis in der dreijährigen Ausbildung zum Pferdewirt.

Herr Manfred Weber, Zuchtleiter für Kleinpferde und Kaltblut vom Pferdezuchtverband Baden-Württemberg, referierte als hervorragender Kenner und engagierter Experte über das Thema „Betreuung von einheimischen vom Aussterben bedrohter Rassen dargestellt am Beispiel der Schwarzwälder Füchse“ und erläuterte dabei unter anderem das Zuchtziel, das Zuchtprogramm, die Historie und die Verwendung dieser Pferderasse. Im Anschluss daran erläuterte er die Bewertungskriterien für die Stutbuchaufnahme, die Teil des weiteren Programms in St. Märgen war.  Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule Münsingen rundeten die Fachinformationen durch einen Vortrag über die Selektionsstufen beim Schwarzwälder Kaltblut ab. Damit waren die theoretischen Grundlagen für die folgenden praxisbezogenen Programmteile geschaffen.

Die Reithalle in Marbach bot den geeigneten Rahmen für die Auszubildenden, die Rassen des Gestüts im Rahmen eines Schauprogramms vorzustellen. Nach der offiziellen Begrüßung durch die Gestütsleiterin Dr. Astrid von Velsen – Zerweck präsentierten die Auszubildenden die verschiedenen Pferderassen des Gestüts in einem bunt gemischten Programm

Im Anschluss daran wurden die Schwarzwälder Kaltblut – Hengste Maximus, Ravelsberg und Feldsee von den Auszubildenden fachgerecht zur Beurteilung im Gestütshof aufgestellt.

Den Einsatz der „Schwarzwälder Füchse“ als Arbeitspferde zeigte sehr eindrucksvoll Christel Erz in Machtolsheim. Ihre Pferde Raisa und Domino beeindruckten durch ihre ruhige Arbeitsweise beim Holzrücken.  Nur vier Befehle reichen aus, um die Tiere zu dirigieren und zu manövrieren und man ist als Zuschauer (und vor allem als Lehrer) mehr als erstaunt, dass diese Befehle nicht laut gerufen werden müssen, sondern auf ruhige Art und Weise gegeben und sofort befolgt werden.

Eine weitere Art der Verwendung der „Schwarzwälder Füchse“ wurde in Baiersbronn auf der Deckstation der Familie Wanke vorgestellt. Neben ihrem Einsatz als Deckhengst werden sie der Jahreszeit und den Wetterverhältnissen angepasst, ganz im Dienst der Touristen als Kutschen- bzw. Schlittenpferde oder bei Planwagenfahrten im sogenannten “Wanderhimmel Baiersbronn” eingesetzt.

Das Ziel der Reise in den Schwarzwald war St. Märgen, die Hochburg des „Schwarzwälder Kaltbluts“. Dort hat das Haupt- und Landgestüt Marbach eine Deckstation mit den Hengsten Wilder Retter, Vento, Markstein und Dachs eingerichtet. Herr Dr. Raue, stellvertretender Gestütsleiter des Haupt- und Landgestüts Marbach, und der Leiter der Deckstation, Herr Karl-Heinz Bleher, stellten den Besuchern die Hengste und deren typische Rassemerkmale vor. Die Besucher konnten außerdem einen Deckakt im “Natursprung“ sehen.

In der Weißtannenhalle in St. Märgen versuchten sich die Auszubildenden an der professionellen Beurteilung von Stuten bei der Stutbuchaufnahme der Schwarzwälder Kaltblutstuten. Alle Auszubildenden konnten an fünf Stuten ihre Beurteilungsfähigkeit testen, um anschließend zusammen mit Herrn Dr. Raue, ihre Ergebnisse mit den „Profi-Ergebnissen“ zu vergleichen. Dabei erfuhren sie, wie viel Erfahrung dazugehört, um allen präsentierten Pferden gerecht zu werden und wie viele Kriterien dabei zu berücksichtigen sind.

Dank der freundlichen und großzügigen Unterstützung durch die Experten Herrn Weber, Herrn Dr. Raue und Herrn Faller, dem 1. Vorsitzenden der Schwarzwälder Pferdezuchtgenossenschaft e.V. wurde der fachliche Teil des Treffens zu einem vollen Erfolg.

Ein kulturelles Rahmenprogramm sorgte – wie bei allen voran gegangenen Treffen in den Partnerländern auch – für die nötige Abwechslung. Neben der abendlichen Unterhaltung wurde natürlich das Haupt- und Landgestüt Marbach besichtigt. Die Stallungen und Weiden in Marbach, die Hengstaufzuchtstation „Hau“und das Gestütsmuseum in Offenhausen standen auf dem Programm.

Herr Josef Waldvogel – Bürgermeister der Gemeinde St. Märgen – begrüßte uns im Uhrenmuseum zu einer sachkundigen und interessanten Führung, die das harte Leben der Schwarzwaldbauern in vergangenen Zeiten sehr deutlich machte. Den Abschluss unserer Schwarzwaldreise bildete der Besuch des Freilichtmuseums „Vogtsbauernhöfe“ in Gutach. Unsere Gäste waren sehr beeindruckt, wie hier die Tradition wertgeschätzt und erhalten wird.

Die dankbar angenommene Einladung des als Deutschlands Feinschmeckerhotel Nr. 1 ausgezeichneten 3 – Sterne – Hotels “Traube –Tonbach” zu Schwarzwälder Kirschtorte in gepflegtem Schwarzwälder Ambiente war dabei sicherlich auch ein Glanzpunkt.

Die Auszubildenden aus den Partnerländern konnten viele Informationen zur Pferdezucht, zur Rasse „Schwarzwälder Kaltblut“ und zur dualen Ausbildung im Beruf Pferdewirt mit nach Hause nehmen. Nebenbei lernten sie die landschaftlichen Reize der Schwäbischen Alb und des Schwarzwaldes kennen, die so beeindruckend waren, dass die einen oder anderen Gäste gerne wieder kommen werden.

Ein großes Dankeschön gebührt allen, die dieses Treffen großzügig unterstützt haben und somit für ein informatives und abwechslungsreiches Pferdeprogramm gesorgt haben.

 

Download: 

  Germany_students.pdf (Bericht der französischen Delegation., 638.9 KiB, 2,074 hits)

 


Stand: 18. August 2011

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