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Verwendung des Anglo-Arabers

 

Zuchtziel war zunächst – analog der Trakehnerzucht in Deutschland – ein besonderes leistungsfähiges, ausdauerndes und verhältnismäßig anspruchsloses Kavalleriepferd.

Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Zucht umgestellt auf einvielseitiges Sportpferd. Dabei ist als Besonderheit heraus zu stellen, dass im Haupt-Zuchtgebiet – vom Limousin bis zu den Pyrenäen – zahlreiche Rennbahnen entstandenwaren, deren Veranstaltungen vorwiegend mit Anglo-Arabern beschickt wurden.

Neben dem Zuchtziel “Sportpferd” (Schwerpunkt Vielseitigkeit, aber auch Springen und Dressur) war also auch das Zuchtziel “Rennpferd” (Flach- und Hindernis- bzw. Jagdrennen) von Bedeutung.

Durch die Bereitstellung von Anglo-Araberhengsten der Zuchtrichtung “Rennpferd” sorgt die staatliche Zufuhr bzw. Verstärkung der Zuchtziel-Teile Adel, Härte, Ausdauer und Leistungsbereitschaft auch in der Zuchtrichtung “Sportpferd”.

Jedes Jahr finden in Frankreich regelmäßig Treffen statt, bei denen Galopprennen veranstaltet werden, um die Leistungen der gezüchteten Pferde zu beurteilen. Der Anglo-Araber ist ein vielseitiges Reitpferd. Er ist robust, widerstandsfähig und zeichnet sich in allen Disziplinen durch eine ausgeprägte Leistungsbereitschaft aus. Besonders seine seine Qualitäten Schnelligkeit, Ausdauer, Reaktionsvermögen und Geschicklichkeit zeichnen ihn aus. Insbesondere in der Vielseitigkeitsreiterei spielt er diese Stärken aus. Aber auch als Rennpferd findet der Anglo Araber sowohl in Flach- als auch in Hindernisrennen Verwendung.

Die Erfolge vieler französischer Anglo-Araber auf internationaler Ebene (Vielseitigkeit: Aiglonne, Djerk, Ensorceleuse; Springen: Voulette, Ali Baba, Horizon C, Khadidja, Jiva, Morgat; Dressur: Linon, Harpagon, Hava) sowie der positive Einfluss von Anglo-Arabern als Veredler in der französischen Sportpferdezucht (Cheval deSelle Francais) verschafften dieser Zucht allgemeine Bedeutung und führten zum Import zahlreicher Zuchttiere (vor allem
Hengste) nach Deutschland.

Neben der Zuchtverwendung dieser inzwischen allgemein bekannten Vererber in der Sportpferdezucht entwickelte sich zeitgleich ein sehr erfolgreicher Einsatz von kleineren Hengsten aus der französischen Anglo-Araberzucht in der noch jungen Zuchtrichtung „Deutsches Reitpony“.

Zu nennen sind hier die Hengste Caid, Aviso und Florist, die der Reitponyzucht des Weser-Ems-Gebietes – vor allem in der Anpaarung mit Welshponystuten – eine spezielle Prägung gaben und als Väter bzw. Großväter vieler erfolgreicher Sportponys zum hohen Niveau der deutschen Reitponyzucht beigetragen haben.

In diesem Zusammenhang ist ein weiterer für die Sportponyzucht bedeutender Anglo-Araber zu erwähnen: der aus England stammende Nazim (lange Zeit fälschlich als „ox“ eingeordnet), der beim Aufbau der westfälischen Reitponyzucht einen wesentlichen Beitrag leistete.


Stand: 3. November 2010

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