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Zuchtgeschichte des Anglo-Arabers

 

 

Durch Kriege und Handelsbeziehungen mit den in Spanien ansässigen Mauren kam es schon früh zu einer Einfuhr orientalischer Pferde in den Süden Frankreichs. Auch die Kreuzritter brachten von ihren Kriegszügen in den vorderen Orient weitere Pferde ins Land. Schließlich führte die Vorliebe Napoleons für arabische Hengste als Leibrösser zu einer Förderung der Zucht, indem er die in Ägypten erbeuteten Hengste im Nationalgestüt Pompadour stationieren ließ.










Der Pfälzer Herzog Christian IV. betrieb schon früh in Zweibrücken eine erfolgreiche Anglo-Arabische Zucht. Durch dort erbeutete Pferde kam der damalige Direktor von Pompadour – Eugène Gayot, der ab 1847 zum Generalinspekteur über sämtliche französischen Gestüte ernannt wurde – zur Erkenntnis der Vorzüge der Kreuzungszucht zwischen Arabischen und Englischen Vollblütern und begründete daraufhin die französische Anglo-Araber-Zucht im großen Stil. Das Ziel war bereits damals die Verschmelzung der Vorzüge beider Ursprungsrassen zur Schaffung eines hochedlen und schnellen Sportpferdes.

In Frankreich wurde mit der Anglo-Araberzucht im Jahre 1836 begonnen. Die Zucht basiert auf zwei arabischen Hengsten, Massoud und Aslan und den 3 Vollblutstuten, Dair, Common Mare und Selim Mare.

Nachdem M. de Bonneval, der Direktor des französischen Hauptgestütes Pompadour – später in größerem Maßstab sein Amtsnachfolger Eugéne Gayot – erfolgreich mit der neuen Zucht durch die Anpaarung von Araberhengsten und Englischen Vollblutstuten begonnen hatte, wurde 1823 das französische Stutbuch begründet.

Dieses erfasste Araber, Englisches Vollblut und deren Kreuzungsprodukte.

Beim französischen Anglo-Araber handelt es sich also um die älteste stutbuchmäßig erfasste Sportpferderasse Frankreichs.

Zur Zucht sind nur Anglo-Araber, Arabische und Englische Vollblüter zugelassen. Die in dem Stutbuch der Anglo-Araber eingetragenen Tiere müssen mindestens 25% arabische Vorfahren in der vierten Ahnenreihe vorweisen, wobei neben dem Arabischen Vollblut auch der Shagya-Araber anerkannt wird.

Abstammungsbeispiel:

  Beispiel_Abstammung_Anglo_Araber (Abstammung eines Anglo-Arabers, 298.2 KiB, 1,373 hits)

 Die Reitpferde unter den Anglo-Arabern haben sehr häufig sogar bis zu 75% arabische Abstammung, während die anglo-arabischen Rennpferde zum größten Teil von englischen Vollblütern abstammen. Gute Hengste sind als Veredeler in vielen Rassen, speziell europäischen Warmblutzuchten, begehrt, denen sie Schmelz und Härte vererben.

Besondere Berühmtheit erreichten z. B. der in der Trakehnerzucht eingesetzte Hengst Nana Sahib (geb. 1900) und der in Oldenburg eingesetzte Hengst Inschallah (geb. 1968). Daneben existiert in Polen mit dem Malopolski eine Anglo-Araber-Zucht, aus der z. B. der in der Reiterwelt berühmte Ramzes (geb. 1937) hervorgegangen ist. Neben diesen genannten gibt es noch den Springvererber Matcho, der sehr viel in der Warmblutzucht eingesetzt wurde. Darüber hinaus gibt es viele weitere ausgezeichnete Hengste, die beim VZAP als Elitehengste unter der Rassebezeichnung Anglo – Araber geführt werden.








Stand: 5. November 2010

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